Montag, 5. September 2011

26. Tag - wieder zurück in Hamburg

Die Fahrt mit dem Autozug verlief ohne großartige Ereignisse. Ich bin ein riesen Fan von Autozügen, weil ich damit komplett Deutschland in einer Nacht durchfahren kann. Egal ob an die schweizer Grenze oder nach München. Österreich oder Italien.

So kann ich den Urlaub direkt nach einem Arbeitstag beginnen oder direkt vor einem Arbeitstag enden lassen.

Ich habe keine Ahnung weshalb viele Reisende die ich treffe Senioren sind, die auch mit kleinen Einschränkungen des Konforts ihre gute Laune nicht verlieren.
Was man von der jungeren Generation nicht immer so sagen kann. In meinem Abteil war eine jungere Frau, schätzungsweise ca. 25 Jahre alt, die ständig mit ihrer Mutter telefoniert hat. Schwer geatmet und sich über alles und jeden beklagt. Wie schlimm doch hier alles sei ;)

Der Autozug kam pünktlich an, ich habe mein Gepäck in meiner Wohnung abgeworfen und bin gleich durchgestartet zu meinem Arbeitsplatz.

Alltag, du hast mich wieder. Ich ergebe mich :)

25. Tag - Konstanz

Heute wäre eigentlich ein ruhiger Tag angedacht gewesen. Weil ich aber einige Leute treffen wollte und so in Terminnot gekommen bin, wurde es zeitweise noch ganz schöner Urlaubsstress :)

Ganz oben stand natürlich der Besuch bei Alexandra. :)


мышонка Alexandra


Mit dem Papa und der Mama von Alexandra gab es noch eine leckere Pizza. Leider lief die Zeit, wie immer, viel zu schnell und ich musste mich bald auf den Weg machen nach Lörrach.

Schon in Konstanz wurde der Himmel bedeckt und leichter Regen kam auf. Auf dem Weg nach Lörrach wurde der Regen immer stärker und die Nacht setzte ein. So wurde die Sicht immer schlechter und die Fahrt unangenehm. Dazu kam noch das der Autozug nach Hamburg um 21 Uhr Ladeschluss hatte. Ich kam Spitz auf Knopf um 20:55 dort an :)

Samstag, 3. September 2011

24. Tag Bodensee / Öhningen

Zur Begrüßung bei meinen Eltern gab es erst einmal leckere Bodenseefelchen.  hmmm!

Am nächsten Tag war dann Entspannungsprogramm angesagt. Ein Spaziergang bei schönstem Sommerwetter durch den Wald auf dem Schienerberg.


Spaziergang am Schienerberg mit meiner Mutter und meiner Schwester

weiter, immer weiter... ;)



Weil es sich gerade angeboten hat, ein bisschen mein Motorrad vom gröbsten Schmutz befreit und dann gleich eine kleine Runde durch die kleinen Nebensträsschen gekurvt.


Vorbei an Felder und Wiesen
Jetzt endlich wieder mit dem Motorrad (verdammte Lauferei ;)


... durch die Wälder



zum Ufer des Bodenssees...




und alles mit Mofageschwidigkeit im T-Shirt und kurzen Hosen bei strahlendem Sommerwetter :)


Freitag, 2. September 2011

23. Tag Fahrt zum Bodensee / Konstanz

Ich bin am Bodensee angekommen. Heute war der die längste Fahrstrecke und die längste Fahrzeit der ganzen Tour dran. Ich bin extra früh los, weil für Nachmittag Regen angesagt wurde. Das Premiumstück war das Timmelsjoch, das wollte ich unbedingt im Trockenen fahren, hat auch super geklappt.

Timmeljoch auf halber Höhe
(Auf dem Joch selber war schönstes Wetter und warm)

Am Hahnentennjoch hat es schon angefangen zu regnen und ich habe gesehen wie eine weggeschmierte Honda Goldwing auf einen Abschleppwagen gezogen wurde. Hochtannbergpass und  Schnepfegg waren dann durchmischt. Weiter über Bregenz, die deutsche Seite des Bodensees über Friedrichshafen nach Meersburg und von hier mit der Autofähre nach Konstanz.

In Friedrichshafen überflog mich ein Flugzeuge ohne Flügel




Auf der Fähre von Meersburg nach Konstanz


Und zum Abschluss noch die Fahrt über den Schienerberg

22. Tag Italien / Costella

Heute ging es in's Hochgebirge. Die Berge werden immer bergiger und die Pässe immer passiger. Heute war u.a der Hochegger Sattel, der Schwarzenbichl, der Katschberg oder auch der Passo die Campolongo, der Passo Pordoi und das Sellajoch dran. Ich bin immer wieder überwältigt von diesen Ausblicken.









Ein Panorama kam mir verdächtig bekannt vor (nur dass damals die Berge nicht so wolkenverhangen war, ich hab sogar ein Schönwetterfoto gemacht, muss ich mal bei Gelegenheit rauskramen)

Ich hab es gefunden, das gleiche Gebirge ohne verhangene Wolken (vom letzten Jahr)

Sellapass

21. Tag Österreich / Trieben

Kaum liegen die letzten Ausläufer der Tatra (die wieder die Ausläufer der Karpaten sind), schnell an Wien vorbei, und schon liegen die ersten Ausläufer der östereichischen Alpen vor mir. Das Wetter ist wunderbar und so ziehe ich meine Kurven durch die grünen Wälder.

Voralpen in Österreich


Einige kleine Pässe wie der Ochssattelpass, Gscheidpass oder den Hochschwabblick habe ich noch mitgenommen. Was für ein schöner Tag.

Dienstag, 30. August 2011

20. Tag - Bratislava

Mein erster Weg heute war auf einen Hügel von Bratislava. Das seltsame Bauwerk, das aussieht wie eine Maschine aus 'Krieg der Welten' ist der Brückenpfeiler der 'Novy most', der 'neuen Brücke'. Man könnte dort mit einen Aufzug hochfahren und oben einen Kaffee trinken.

Hab' ich aber nicht, ich hab mir Slavin angeschaut.


Blick auf Bratislava

Ok, heute habe ich keine Panzer gesehen, sondern das, wozu Panzer gebaut werden. Tote Soldaten.
Mein erstes Ziel war 'Slavin' ich wusste nur, das es irgend eine Art Demkmal war. Was ich angetroffen habe war ein Soldatenfriedhof. Dieser befindet sich auf einer Anhöhe von Bratislava.



Slavin in Bratislava
(Hinter der Statue hat  Einer dem Unkraut den Gar ausgemacht ;) )



Eigentlich bin ich ja nicht so der Fan von Soldatenfriedhöfen. Aber Slavin ist ausgesprochen schön gemacht. Nicht zu groß, toll gelegen auf dem Hügel über Bratislava, sehr schön angelegt und das Wetter war ausgezeichnet.

Slavin, Weg mit Gräbern

Grabstein


May Peace Prevail on Earth

Weiter ging es dann zur berühmten Burg Bratislava. Dort waren aber Hundertschaften von Touristen und ich bin gleich wieder weitergefahren. Sie war schon nett anzusehen, sieht aus wie neu aber eher nicht so mein Fall.

Ein kurzen Abstecher noch in die Altstadt. Mein Sonnenbrand hat mir aber ein Strich durch die Rechnung gemacht und ich hab ich dann wieder in den Schatten verzogen.

Berühmte Kirche in der Altstadt
(Habe aber den Namen vergessen ;) )

In der  Altstadt von Bratislava


Und als Abschluss noch die Fahrt über Novy most, ich kann das Video z.Zt. leider nicht schneiden. Interssant wird es nach ca 35 Sekunden.

Man sieht das berühmte Ufo über der Brücke und die Burg Bratislava.




Montag, 29. August 2011

19. Tag - Fahrt nach Bratislava (L)

Gestern in Poprad habe ich zum ersten Mal in dieser Reise mit jemanden deutsch gesprochen. Meine Gesprächspartnerin war die sehr nette und hilfsbereite Gastgeberin der kleinen Pension die für einen Tag mein zuhause war. Ein Tag ist leider viel zu wenig für diese schöne Gegend, aber meine Zeit läuft.

Die Tatra in Sicht
 
Letztes Jahr war ich schon einmal in Poprad. Damals waren die Wetterbedingungen ehrer ungünstig. Es war knapp 5° Aussentemperatur und *extremer* Regen. Bei der Tour hatte ich noch nichts dabei was irgendwie  Goretex im Namen hatte und so sind mir damals alle Schuhe und Handschuhe aufgequollen und ich war anschießend  nass und kalt wie nix Gutes.

Dieses Jahr hatte ich Glück und die Sonne brannte auf mich, so dass ich einen heftigen Sonnenbrand bekommen habe. Dadurch das der Helm ein Teil des Gesichts abeckt sehe ich jetzt aus wie ein schlecht geschmikter Kabuki-Schaupieler (nein, davon existieren keine Fotos ;)

Fahrt durch die niedere Tatra
(Am Rechten Bildrand, Mitte, ist eine aufgeprallte Mücke in 20.000 facher Vergrößerung)

Das letzte Jahr bin ich durch die hohe Tatra gefahren, dieses Jahr war dann die niedere Tatra dran. Die geplante Fahrt wurde dann  aber eher ein Kampf gegen die Schnellstrasse. Diese verdammte Strasse hat mich angezogen wie ein Magneten. Egal was ich getan habe, früher oder später war ich wieder auf dieser Schnellstrasse, die hier zweispurig, autobahnähnlich ausgebaut ist. Ich bin jede Abfahrt runter, aber nach spätestens 5km war ich dann doch wieder darauf...


So bin ich eben ungefähr 100km auf der dummen Schnellstrasse gefahren und dann mit Gewalt in eine komplett andere Richtung abgebogen. So habe ich mich dann mit einem riesen Umweg an Bratislava angeschlichen.

Zu dem bisher Gewohntem gibt  es bei den Autofahrer hier wieder einen merkbaren Unterschied. Die Geschwindigkeit hier wird strikt eingehalten und bei der Ortseinfahrt wird sogar gebremst (!!). So etwas habe ich schon lange nicht mehr gesehen ;)

Am Rande eines kleinen Dörfchens habe ich im Schatten eine Baumes, bei einer kleinen Kapelle ausgiebig Pause gemacht. (Ja! ich gebe es zu, ich mache gerne Pause ;) Das war wirklich Prima, so dazuliegen und auf die Hügel der Tatra zu schauen (oder einfach ein bisschen zu pennen)

kleines Päuschen in der Tatra

Morgen gibt es wieder kulturell wertvollere Bilder. Da werde ich Bratislava genauer unter die Lupe nehmen.
Und wer weiß, vielleicht finde ich ja noch irgendwo einen Panzer ;)

Sonntag, 28. August 2011

18. Tag - Poprad (K)

Zum Frühstück gab es gleich ein ultimatives Highlight. Echte ukrainische Warenki (gefüllte Teigtaschen) und Golbuzi (Krautwickel). Ich bin vor Freude fast von Stuhl gefallen und hab sämtliche Contenace verloren und reingehauen wie ein Scheunendrescher (oder heisst es Schweineverdrescher?). Kwas ist mir leider entgangen.

Ok, die Entscheidung ist gefallen, ich habe die polnische Grenze genommen. Die Verlockung der polnischen Karpaten war doch zu groß. Mein Kalkül das die polnischen Hustensaftschmuggler Sonntag Vormittag in der Kirche abbitte leisten hat offenbar funktioniert.

Meine Wahnvorstellungen vor der ukrainisch-polnischen Grenze hat sich in keinster Weise bewahrheitet. Die Ukrainer brauchten 10 Minuten und die Polen 20 Minuten. Inklusive der Belehrung eines Grenzers über den tieferen Sinn des Stoppzeichens 20m hinter mir  ;)

Die Fahrt war herrlich. Über die Karpatenberge zu fahren macht einfach Spass. Endlich mal wieder richtige Kurven (in Russland bin ich auch schon öfters mal über hundert Kilometer auf kerzengeraden Strecken gefahren). Sogar Serpentinen waren im Angebot und dort tummelten sich auch etliche Motorradfahrer.



Fotoobjekte gab es dagegen leider wenige. Ein kurzer Halt war im Dead Valley der Slowakei. Schon wieder Panzer ;)

Werner in Death Valley
Dramatisch komponierte Panzerkonstellation (Sovjetpanzer über Wehrmachtspanzer)


Langsam entwickelt sich dieser Blog weg vom Thema Motorrad, hin zum U-Bahn und Panzer-Blog :)

Vor Poprad (oder mit deutschem Namen, Deutschendorf) zog sich der Himmel langsam zu und ich hatte schon die Befürchtung doch noch Regen abzugbekommen. War aber auch ein Fehlalarm.

Inzwischen stimmt auch wieder die Uhr an meinem Motorrad. In Russland ging sie zwei Stunden nach, in Ukraine noch eine Stunde. In der Slowakei stimmt sie jetzt wieder, verdammte Zeitzonen :)

Verschwunden sind jezt auch die ganzen kyrillischen Zeichen und auch die Massen an schwarzen SUVs. Hm, ich vermute hier einen verborgenen Zusammenhang...

So, ich gönne mir noch ein Feierabendbierchen und morgen geht's nach Bratislava.

Samstag, 27. August 2011

17. Tag - Lviv

Altstadt von L'viv bei Nacht
Heute bin ich stundenlang durch L'viv gefahren. Es war wieder sehr heiß und ich musste viele Päuschen machen. Wenn ich mir so das Wetter in Deutschland anschaue, Starkregen, Gewitterorgien und Kälteeinbruch, na ich weiß nicht. L'viv ist da irgendwie besser zum Motorradfahren.

Da heute Samstag ist, wollte ich mir das Nachtleben auf den öffentlichen Plätzen ansehen. Da strömen die Leute zu tausenden in die Innenstadt und gehen flanieren. Das Herz der Altstadt besteht aus einem großen, quadratischem Platz, in dem genau in der Mitte ein ebenfalls großes, quadratisches Gebäude steht. An allen 4 Ecken des Platzes ist jeweils ein Brunnen. An einer Ecke wird lateinamerikanische Muskik gespielt und dazu ausgiebig geschowft, am gegenüberliegenden Eck das gleiche mit Tango.

Blick zum Eck der Alstadt


Ich finde es auch immer wieder ertaunlich wie die Damen mit ihren Stöckeschuhen so galant über die groben Strassenpflaster schweben, wo sogar ich Schwierigkeiten mit Turnschuhen habe. :)I


Der Platz ist wirklich gut gefüllt und da sehe ich, in einem Eck des Platzes steht ein alter Lastwagen aus Sovjetbeständen der mit Pflastersteinen beladen ist. Plätzlich fängt er an die Dinger mit einer riesigen Staubwolke abzuschütten. Ich habe mich beim Gedanken, so etwas würde am Hamburger Jungernstieg, samstagssabend um 20 Uhr passieren so bekringelt, dass ich nur noch den Haufen aufgenommen habe.

Steinhaufen in L'viv (die riesen Staubwolke hat sich inzwischen verzogen)
Gleich hinter dem Steinhaufe (beim oberen Foto rechts) ist gleich das berühmte Schwarze Haus, das beim Bau auch ganz hell war und im laufe der Zeit stark nachgedunkelt ist.

Das Schwarze Haus
L'viv ist wirklich eine tolle Stadt, öfters liest man den Begriff des ungeschliffenen Edelstein, und das trifft es wirklich exakt. Wenn man ein bisschen ein Auga hat für Baustiele, dann wird man hier seine helle Freude haben.

Gestern hatte ich leider kein Internetzugang, heute sitzte ich im T-Shirt im Gartenrestaurant mit Blick auf die Strasse und schaue dem Treiben zu.

Morgen werde ich Ukraine leider wieder verlassen. Ich bin mir immernoch nicht sicher welche Grenze ich nehmen werde. Den zu Polen oder den zu Slowakei. Über Polen wäre kürzer, aber da habe ich schon viele Horrormeldungen über unglaublich lange Wartezeiten gehört. Mit dieser Route könnte ich auch noch über ein schönes Stück der Karpaten fahren. Die Grenze zu Slowakei soll nicht so schlimm sein, da wohnen aber die korrupten Bullen, die mch letztes Jahr schon drangekriegt haben. Auf jeden Fall wird das morgen ein gutes Stück Fahrerei. Ich muss gleich die Wetterprognose checken.


16. Tag - Fahrt nach L'viv/Lemberg (J)

Heute war wieder eine reine Sonntagsfahrt. Die Strecke nach L'viv war prima, das Wetter super und die Strecke kurz :)

So hatte ich Zeit gleich noch eine Runde durch die Stadt zu drehen. Der erste Eindruck: Von allen innerstädtischen Strassen ist L'viv uneinholbar an erste Stelle was die krasseste Varianten betrifft. Besonders in der Innenstadt liegt noch viel Kopfsteinplaster. Inzwischen liegt es aber nicht mehr flach auf dem Boden sondern mit heftigen Bodenwellen, tief eingesackte Gullis (manchmal auch ohne Gullideckel).

L'viv Kopsteinpflaster mit Strassenbahnpflaster

Besonderer Thrill für das westliche Weichei sind aber die Strassenbahnen die irgendwie mit dem Kopfsteinpflaster  gekoppelt sind. Die Strasenbahnen benutzen die gleichen Strecken wie die Autos (die hier natürlich auch ganz szenegerecht fahren wie die Wahnsinnige).

Strassenbahn vorne, Strassenbahn hinten
 
So muss man eigentlich nonstop in alle Richtungen schauen um nicht auf die Nase oder unter irgendwelche Räder zu fallen. Nach dem ersten Schock klappt das aber ganz prima und man kann sich den wirklich aussergewöhnliche Gebäude hier in L'viv zuwenden. Und die sind wirklich schön

Donnerstag, 25. August 2011

15. Tag - Rivne (I)

Heute war wieder reine Fahrerei angesagt. Nichts Aufregendes. Die Zwischenstation Rivne habe ich nur gewählt, weil ich mir keine endlose Rumgurkerei auf üblen ukrainischen Strassen antuen wollte. Ich bin wohl immer noch geschädigt von meiner letztjährigen Ukrainetour als wir 2,5 Tage von der slowakischen Grenze bis nach Chernivti (450km) gebrauchte haben. Und was ist passiert? Die Strasse hierher war erste Sahne. So bin ich superschnell hierher gekommen und im Prinzip hätte ich locker noch bis L'viv durchfahren können.

Bin ich aber nicht, was soll ich mich auch abmühen wenn ich nicht muss.

Unterwegs habe ich ein besonders schönes ukrainische Ortschild gesehen, das ich natürlich gleich dokumentieren musste.

Ukrainisches Ortesschild mit Rakete

Weil ich so gut in der Zeit lag, habe ich mir eine ausgiebige Pause an einem idyllischem Stausee gegönnt.

 
Pause am Stausee (hört sich an wie ein NDW Titel)
Und als kleines Schmankerl noch ein Filmchen mit der Fahrt am Stausee vorbei.




Und als heutigen Abschluss noch der Psycho Guy


Mittwoch, 24. August 2011

14. Tag - immernoch Kiev

Eigentlich wollte ich heute ein Tour nach Chernobyl/Prypat buchen. Doch als ich in Hamburg losgefahren bin war die dortige Situation unklar, da die Ukrainische Behörde nach dem Atomunglück in Japan, bis auf weiteres alle Touren dorthin abgesagt hat. Und als ich endlich wieder Internetzugang hatte, war der Bus dorthin schon ausgebucht.
Naja, C'est la vie, wie der Russe sagt.

Heute war in der Ukraine ein Feiertag, der Unabhängigkeitstag. Es gab einige Veranstaltungen in Kiev, hauptsächlich Musik von ukrainischen Künstlern in ukrainischer Kleidung.

Ich habe mich kurzerhalb entschlossen, heute ein Ruhetag einzulegen. Morgen geht's weiter nach Rivne.


Dienstag, 23. August 2011

13. Tag - Kiev

Auch hier in Kiev ist nun der Hochsommer angekommen. Ständig bin ich aus der dicken, schwarzen Motorradjacke rein und raus, denn es gab heute wieder viel zu sehen.

Außergewöhnlich an Kiev selber ist, das es sehr hügelig ist und das macht sich in öfters in Steigungen der Strassen von über 10% bemerkbar.

Mein erstes Ziel heute war das berühmte Höhlenkloster. Das ist ein einem weitläufigem Gelände mit etlichen Gebäuden und den namensgebenden Höhlen. Diese Höhlen sind begehbar, aber eher für kleinwüchsige Menschen. In diesen Höhlen befinden sich auch einige heilige Priester als Mumien. Ich habe dankbar auf diese Aktion verzichtet.

Statt dessen bin ich ein bisschen im Klosterhof rum gelaufen und habe in die offenen Kirchen reingelugt. Bei den Orthodoxen Kirchen haben sie nicht am Gold für die Kuppeln gespart.

Im Höhlenkloster (aber nicht in den Höhlen)

Einige schwarzgekleidete Priester liefen auch rum, langer Bart und lange Haare. In Deutschland würde man Hippie zu ihnen sagen. Aber sehr geschäftstüchtig sind sie schon. In einer sehr alten, düsteren Kirche kostet das Fotografieren 50 Hrivna (5 Euro) extra. Und ein viertel der Kirche war mit Ständen belagert in dem Heiliger Kitsch verkauft wurde. Ich habe mir eine 100% Original und echte Ikone mit Maria und Jesus für 25 Hrivna gekauft. Alle Frauen haben sich Röcke um gewickelt und Kopftücher getragen. Sehr löblich.

Ganz in der Nähe steht das Monsterdenkmal 'Mutter Heimat'. Solch eine ähnliche, nur noch ein bisschen größer steht in Stalingrad, heute Wolgagrad, und erinnert an den großen Vaterländischen Krieg, in Deutschland als WKII bekannt.

Dieses Denkmal ist unfassbar groß, 108m insgesamt. Alleine das Schwert ist 16 Meter lang und wiegt 9 Tonnen.

Mutter Heimat

Mutter Heimat und ich

Um den ganzen Platz steht sehr viel altes Kriegsgerät, Panzer, Haubitzen oder Helikopter. Denn im Sockel der Mutter Heimat ist ein Museum über den großen Vaterländischen Krieg.

Direkt vor der Mutter Heimat stehen zwei bunt angemalte Panzer mit zusammengebundenen Kanonen, einer von der Nato und einer vom Warschauer Pakt. Hier tummeln sich immer viele Kinder

Ost-West-Peacepanzer mit spielenden Kinder

Gleich rechts von der Mutter ist  eine monumentale Plastik der glorreichen Helden des Vaterländischen Krieges (wie alles hier unfassbar groß). Aus Lautsprecher ertönt dazu getragene, russische Musik.

Helden des Krieges
Panzer im Vordergrund,  Mutter Heimat im Hintergrund
Und wo ein Panzer ist, da sind auch andere
Eigentlich müsste man unten am Berg  parken und dann den Berg hochlaufen und auch Eintritt bezahlen, habe ich jedenfalls anschließend  gemerkt. Ich aber hab gleich oben geparkt und bin über ein kleines Zubringersträßchen hingelaufen, ich hab ja auch so genug geschwitzt ;)

Gleich hinter dem Panzer ist das Museum über den Afghanistankrieg. Das habe ich nicht angeschaut, vielleicht morgen. Insgesamt hat dieser Museumskomplex über 10 Hektar, wie gesagt, hier ist alles riesig.

Und über den Zaun des großen Platz geblickt, sieht man wieder die goldenen Dächer des Höhlenkosters
Weiter ging es zur Andreaskirche und hier beginnende Andreasgasse. Der Sage nach soll der heilige Andreas einen Abstecher nach Kiev gemacht haben (hat er natürlich nicht). Nichts desto trotz haben die Kiever ihm deshalb eine sehr interessante Kirche gebaut.

Die Andreasgasse ist so steil und und mit so groben, unebenen Pflaster. So die Sage, dass man nicht darauf marschieren kann. Deshalb haben sich hier viele Künstler und Freigeister angesiedelt. Auch und besonders während der Sovjetzeit. Kunst und Kram kann man hier immernoch kaufen.

Andreasgasse und Andreaskirche.
Zur Zeit sind hier leider überall und viele Bauarbeiten und die Kirche wird auch gerade renoviert. Es ist auf jeden Fall sehr nett anzusehen, wie die Touristen die steile Gasse hochgehechelt kommen. (Ich hab' wie immer oben geparkt ;) )

Ganz in der Nähe ist auch irgendein politisch wichtiges Gebäude und morgen ist
Feiertag 'Ukrainischer Unabhängigkeitstag'. So waren extrem viele schwarze riesen SUVs und noch mehr Polizisten in überall dieser Gegend rumgestanden die mich argwöhnisch beäugt haben. Ich bin froh dass sie nicht sicherheitshalber meine beiden Alukoffer am meinem parkenden Motorrad gesprengt haben

Zum Abschluss habe ich noch den Gedenkort Bayn Jar besucht. Hier wurden, direkt nach dem Einmarsch der Nazis in Kiev, innerhalb von nur zwei Tagen über 33.000 Juden, vor allem Kinder und Alte, in einer Schlucht etwas außerhalb von Kiev, mit Maschinengewehren erschossen. Heute ist die Stadt hier reingewachsen und die Schlucht existiert so auch nicht mehr.

Gedenksstätte von Babyn Jar

Der große Vaterländische Krieg ist in Russland und auch in Ukraine sehr oft anzutreffen. Ich habe, direkt an den Strassen, viele kleine Gedenkstellen gesehen. Oft mit einem alten Panzer, Flugzeug oder sonstigem Kriegsgerät. Manchmal auch nur eine einfache, weiße Betonplastik. Aber immer mit vielen Blumen und Kränzen davor.

Montag, 22. August 2011

12. Tag - Fahrt nach Kiev (H)

Ich konnte es nicht fassen, direkt nach der Grenze. Eine funkelnagelneue ukrainische Strasse. So gleite ich 200km ohne ruckeln und ohne Bodenwellen Richtung Kiev. Fast keine Ortsdurchfahrten, so komme ich rasch vorran. Alles ist supergrün, im Gegensatz zu den russischen Strassen gibt es hier überall Gras. Mittelstreifen, Seitenstreifen überall Gras. Und ganz oft auch Bäume in langen Alleen. Alte Pappeln, alte Birken säumen endlos die Wege. Das Wetter war heute auch zum ersten Mal den ganzen Tag wunderbar. Es war eine richtige Sonntagsfahrt.

Witzig finde ich die Abfahrten von dieser Superstecke. Ab und an kommt links oder rechts ein Wegweiser zu einer Ortschaft. Wenn man dann aber schaut, dann gehen da Wege ab, die nicht einmal an Feldwege erinnern. Halb zugewachsene, einspurige Wege die ausschauen als würden sie nach 100 Meter wieder aufhören. Das ist aber kein Einzelfall sondern diese Dinger kommen andauernd.






In Kiew selber musste ich wegen einer großen Baustelle ein Umweg fahren und als ich mich entschlossen habe, die Route zu ändern und etwas durch die Stadt zu fahren und an einer Ampel warte um um zukehren. Da sehe ich auf der anderen Straßenseite ein Polizeiwagen und zwei Polizisten mit ihrem Winkstöckchen (mit dem sie die Übeltäter aus dem Verkehr rauslotsen) heraneilen und freudig in meine Richtung schauen. Ich denke mir, ihr Säcke, diesesmal bekommt ihr kein Bakschisch von mir! :) Wie ich dann auf dem Weg zurück bin, sehe ich ein paar junge Polizisten stehen, die ihnen wohl meine Ankunft angekündigt haben. Ha!
In Russland ist mir so etwas ähnliches auch schon passiert, da habe ich auch einmal ganz spontan die Richtung geändert und im Vorbeifahren habe ich aus dem Augenwinkel, zwei enttäuschte Polizeigesichter gesehen. Auch am Zoll hat man mich ganz beiläufig nach einem 'Present' gefragt. Aber nicht mit mir! Diese Burschen schrecken mich nicht mehr. Einmal einen dieser dreisten, verlogenen, korrupten Bullen bestochen und nie wieder (ja, sowas ärgert mich) , besonders wenn ich nichts angestellt habe. Diese Tour hatte ich immer Glück gehabt. Hoffentlich bleibt es dabei, sonst kostet es mich wieder und wenn es eine Stunde meiner Lebenszeit ist.

11 Tag - Ukraine (G)

Heute war der letzte Tag in Russland und die Fahrt war sehr entspannend. Kaum Verkehr und die russische Radarvorwarnung durch heftiges Aufblenden des Gegenverkehrs funktionierte auch ganz ausgezeichnet.

Die Strassen waren sehr oft regennass, inklusive riesiger Pfützen, aber kein einziger Regentropfen hat mich von oben erwischt.

Und immer wieder, diese bezaubernden russischen Ortsschilder :)

Der russische Zoll war dann auch ganz easy. In 40 Minuten war alles erledigt. Ein junger Zöllner hat schnell gemerkt das mein Russisch nicht so pralle ist und hat das Formular für mein Motorrad schnell selber ausgefüllt (Das selbe, für das ich bei der Einreise eine Stunde gebraucht habe).

Zwischen dem russischem und ukrainischem Zoll

Die Ukrainer liessen es dann doch wesentlich gemütlicher angehen. Einige duzend Autos warteten schon vor mir. Hier gab es aber ein ganz speziellen Service. Zwei Grenzer liefen immer ein Stück der Autoschlange ab und sammelten alle Pässe ein. Ganz anders als bei der Einreise, als immer ein Menschenpulk wild von einer Station zur nächsten lief (und ich auch mal wieder zurück). Ich habe natürlich sofort Aufmerksamkeit erregt und während mein Pass im ersten Grenzhäuschen bei der Passkontrolle lag, wollte nacheinander ein Polizist, ein Militär und ein Grenzer ebenfalls mein Pass sehen. Oh man ;) Aber gute zwei Stunden war dann alles vorüber. Ukraine ich kommen.

Die Strasse nach der Grenze war einwandfrei, ganz anders als ich vermutet habe. Die Landschaft wurde auch schlagartig viel freundlicher.

Das kleine Hotel, direkt an der ukrainischen Magistrale M3 bei Hlukhív, 30km nach der Grenze hat mich wirklich begeistert. Irgendwie sind die Menschen hier viel freundlicher und zugänglicher. Es gibt auch ein Restaurant bei dem das Essen 100 Punkte bekommt und unfassbar günstig ist. Ich habe gesehen das es bei OSM auch eingetragen ist, also, absolute Empfehlung! :)

Morgen Kiew, ich freue mich.

10. Tag - Kreml und Fahrt nach Suchinitschi (F)

Heute stand wieder ein kleines Highlight auf meiner Reiseroute. Ich wollte ins Herz von Russland, ins Herz von Moskau, zum Kreml, Roter Platz (der übersetzt eigentlich schöner Platz heißt) und zur Basilikuskathedrale, die liegen alle zusammen in Steinwurfweite. Leider hat am Morgen stark geregnet und so ist die Fotosession am Kreml doch recht kurz ausgefallen. Da sich Medwedew oder Putin sich nicht gezeigt haben, musste meine kleine Matroschka aus St. Peterburg als Fotomodell herhalten.

Basilikuskatherale links, Kreml ist rechts (hinterm Busch)
Kreml links, Basilikuskathedrale rechts.

Die Fahrt durch die Stadt ging wesentlich angenehmer als ich befürchtet habe, eventuell habe ich einfach Glück gehabt. Deshalb kleiner Tipp für Moskaufahrer, sehr easy ist es Samstag vormittags um 10 Uhr in Moskau ;)

Die Fahrt war dann weniger interessant und die Kilometer flogen dahin, so habe ich mir unterwegs überlegt meine Etappe heute eventuell etwas zu verlängern. Aber habe mich aber dann doch dagegen entschieden. Und kaum bin ich in mein Ziel-Motel eingeboten (Mitten im Nirgendwo von Russland)  da hat es wieder angefangen zu schütten. Beim Abrödeln meines Gepäcks stand plötzlich ein Trucker an meinem Motorrad,
krempelte sein Hemd hoch und zeigte er mir stolz sein Schultertatoo mit einem rotem Suzuki Motorrad. Bei unserem  kurzem Gespräch erzählte er mir stolz und mit einem bisschen Wehmut von seinen früheren Touren nach Serbien, Rumänien und Jugoslawien.

Morgen leider schon mein letzter Tag in Russland und der Grenzübertritt nach Ukraine muss bezwungen werden. Ich hoffe die Jungs am Zoll sind Sonntags entspannter drauf als sonst.