Samstag, 13. August 2011

3. Tag - Ritt nach St. Petersburg (B)

Von Finnland und besonders von Helsinki habe ich leider nicht so viel gesehen, mein Ziel für heute war ganz klar St. Petersburg. Der Zoll war eigentlich ganz ok, es gab keine Autoschlangen, dafür dutzende von Menschen die vor den jeweiligen Grenzhäuschen standen und warteten, denn die Grenzer sind definitiv keine Geschwindigkeitsfanatiker.

Am finnisch/russischem Zoll, direkt vor mir zwei Griechen die auch auf die russische Abfertigung warten
Also anstehen und warten, drankommen, Passport in den Schlitz stecken, fragende Augen machen, warten dass der Passport inclusive doppeltem Formular (Migrationskarte) wieder rauskommt. Migrationskarte ausfüllen und wieder anstehen, anstehen, anstehen. Dann Karten abgeben, darauf folgt ein Stempelstatako und eins der beiden Migrationskarten kommt zurück. Auf diese soll ich wie auf meine Augäpfel achtgeben, wird gemacht!
Dann weiter zum nächsten Grenzhäuschen, anstellen. warten, warten, warten. Passport in Schlitz und fragende Augen machen. Passport kommt zurück und doppelte Ausführung der Zollerklärung kommt hinterher. Ich fülle die Zollerklärung aus, soweit ich es verstanden habe (Ich habe jetzt mein Motorrad vorrübergehend importiert). Anstehen, warten, warten, warten und abgeben. Kurzer Kontrollblick der jungen, hübschen Zöllnerin und schon kommt der Antrag wieder retour. Ich habe mich leider in den Zeilen bei der Adresse vertan. Sie deutet mir klar und schnell, wo was hinkommt und schon habe ich zwei neue Zollerklärungen in der Hand. Also nochmals ausfüllen, anstehen, warten, warten, warten und schon ist alles prima (plus Stempelstakato).
Trotz meiner Dusseligkeit hat das keine zwei Stunden gedauert. Wenn man es weiß und alle Papier gleich abholt und zusammen ausfüllt, dürfte das in 30min zu machen sein.
Eine andere nette russische Zöllnerin holt kurz einen ebenfalls sehr netten Finnen dessen Auto vor mir steht, damit dieser ein bisschen auf die Seites fährt. So kann ich los, auf nach Russland!


Der erste Eindruck von den berüchtigten russischen Strassen ist gar nicht einmal so übel. Ganz selten mal gibt es ein paar Meter wirklich furchtbaren Asphalt, aber kein Vergleich was ich schon in der Ukraine erlebt habe.
Die Russen sind eher sportive Fahrer. Es gibt die gemütlichen alten Russenkisten aber auch riesen SUVs. Und hier in Russland werden die auch entsprechend eingesetzt. Da bleibt kein PS ungenutzt und keine Federung wird geschont. Und wo (vermeindlich) Platz zum Überholen ist, da wird auch überholt. Links, Rechts ganz egal und das mit Karracho, auch wenn ich 10m hinter einer ellenlangen Autoschlange herfahre. Die 10m werden vom SUV-Fahrer genutzt. Garantiert!
100km vor St. Petersburg wurde der Himmel leider komplett bedeckt und es hat etwas angefangen zu Regnen. Das war eher schlecht für schöne Fotos als für meinen Fahrkomfort. Zum Ausgleich bin ich gleich *den* Prachboulevard 'Nevski Prospekt' hoch und runtergefahren. Denn in der Nähe ist gleich mein Hotel, das ich , für 3 Nächte, schweinegünstig bei E-Bay ersteigert habe. So habe ich 2 komplette Tage um mir Piter anzusehen. Falls es weiter regnen sollte, werde ich mir die STP Metro anschauen. :)

2 Stunden am Zoll vertrödelt, 2 Stunden durch die russische Zeitzone verloren und als Bonus noch eine Stunde verratzt durch eine heftige Umleitung im St.Petersburger Vorstadtgebiet, dies brauchte mich auf so abseitige Strässchen,dass sogar mein Navi kapituliert hat,.war aber trotzdem klasse, denn immer in solchen Situationen komme ich in sehr interssante Gegenden. Heute war eben 'the real russian live' im Angebot.



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