Mittwoch, 17. August 2011

7. Tag - Twer (D)

Heute habe ich relativ wenig Fotos gemacht, da es am Morgen geregnet hat und es auch sonst komplett bedekter Himmel gab, erst hier in Twer kam endlich die Sonne raus, ich hoffe das wars dann mal mit den Wolken für eine Weile.
Twer selbst ist für mich eigentlich nur eine Durchgangsstation und die Fahrt hierhin eine reine Fleissarbeit. Damit es einigermaßen zügig ging bin ich die Magistrale M10 gefahren. Magistralen ist ein Art Autobahn, Autobahn ist vielleicht nicht das richtige Wort, es ist eher eine Hauptverkehrsstrasse deren Ausbaustufen sich dauernd ändert. Manchmal ist sie wie eine deutsche Autobahn, 4 spurig, funkelnagelneu und glatt befahrbar. Darauf kann dann  schlagartig eine kilometerlange Asphaltbuckelpiste mit Offroadqualität kommen. Die meiste Zeit ist aber 3 spurig, die ganz ok zu befahren ist. Die mittlere Spur ist abwechselnd für die eigene und dann wieder für die Gegenfahrbahn als Überholungsspur ausgezeichnet, hier kann man dann die vielen Trucks überholen die ebenfalls die Magistralen bevölkern.
Sehr oft geht die Magistrale auch direkt durch Ortschaften aller Größen. Viele kleine Dörfer sind zwar noch als Ortschaft (mit Geschwindigkeitsbergrenzung Ortschaft!) ausgezeichnet, aber sehen schon sehr verlassen aus (es ist unglaublich, mit welchem Lärm die Lastwagen, ohne Ende, die Magistralen befahen, besondes merkt man das wenn man eine Pause macht), manche Dörfer bestehen nur noch aus ein paar sehr windschiefen, halb eingefallenen Holzhäuschen, hier geht der geneigte Automobilist etwas vom Gas und reduziert die Geschwindigkeit auf etwa 80km/h. Dort wo wirklich Menschen zu sehen sind, fahren wirklich die allermeisten die erlaubte Geschwindigkeit vom 60km/h. (Außer natürlich die SUV-Fahrer).



Typisches Holzhaus, direkt an der Magistgrale

Motorradfaher sieht man Überland sehr selten und ich habe mich gewundert als mich eine BMW 1200GS Adventure heute überholt hat, es war ein Italiener. Scheinbar trauen sich Italiener aber nur in großen Rudeln nach Russland, denn es dauerte etwa 20min bis mich auch noch die restlichen (gefühlten) 99 Italiener auf ihren riesen Motorrädern überholt haben. Die Führen als säße ihnen der Teufel im Nacken.


In den Städten gibt es dagegen immer wieder junge Russen die eine zackige Sportmaschine befeuern. Einer davon hielt im St. Petersburg direkt neben mir und nach kurzem Winken ist er ab wie eine Rakete, der hatte locker 120km/h und ist den Newski Prospekt runtergefahren die die Italiener auf der Magistrale. Der Newski Prospekt hat wirlich viele Kreuzungen für jede eine Ampel. Ich konnte sehen wie er sie nahm, die ersten waren grün, die nächste dunkelgrün, dann eine blinkendes dunkelgrün, dann gelb, dann dunkelgelb, und die letzten dann hellrot. Als ich an den letzt genannten Ampeln vorbeifuhr, sah ich dort ein Polzeiauto und davor die Herren Polizisten stehen die interssiert der Showeinlage des jungen Russen folgten.

In den Dorfern fahren die jungen Burschen gerne Moppeds(?). Und die fahren wie 99% der Russen eben so fahren. Als gäbe es kein Morgen mehr. Und für einige gibte es dann eben kein Morgen mehr. Heute habe ich zwei Unfälle mit diesen Moppeds gesehen, einer hat sich auf die Seite gelegt und ist in einen Graben gerutsch (so wie gestern der Lieferwagen) an einer anderen Stelle lag nur noch das verbeulte Mopped rum, etwa 30m hinter einem total demolierten Uralthelm. Und zur heutigen Unfallstatistik kommt noch zwei Unfälle mit Lastwagenbeteiligung, einer ist einem anderen Lastwagen hinten drauf gefahren und zwar volle Kante, die Reifen standen vorne beide um 90% verzogen und das Fahrerhäuschen war halb weggerissen, man hatte freie Sicht auf die Lenkstange und Fahrersitz. Bei einem anderen Unfall ist ein riesiger SUV mit einem Truck kollidiert (eventuell waren noch andere Autos beteiligt), Rettungswagen und Feuerwehr(?) haben sich durch den riesen Rückstau gequält.

Unfallstelle mit SUV-Beteiligung

Rückstau gibt ist auch so ein Phänomen, er entseht z.B. auch wenn die Magistrale durch eine kleiner Stadt geht. Die Leute kommen mit Karacho (locker dreistellige Geschwidigkeit) angefahren und müssen dann abbremsen auf die erlaubten 60, wenn dann noch der Stadtverkehr, Ampeln und Abbieger dazukommen, dann bildet sich ein endloser Lindwurm an Trucks, SUVs und alten russischen Autos, der ohne unterlass sich durchs Städtchen zieht. Wenn ich mir vorstelle, sowas wäre in Deutschland :)

Morgen gehts rein nach Moskau, einem der letzten wirklichen Abenteuern die ein Motorradfahrer auf dieser Erde noch erleben kann. Ich habe gehört das die Moskowieter die krassesten, rücksichtslosesten und wahnsinnigsten Autofahrer in Russland sein sollen. Aber ich muss hin, ich muss zum Roten Platz, mitten in Moskau. Na, wenn an dieser Stelle der Blog endet, dann wisst ihr Bescheid ;)
*schluck*

10 Kommentare:

  1. ich erwarte morgen abend pünktlich ! deinen nächsten Bericht !!!

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  2. W E R N E R ! wir haben schon lang den 8. Tag und es ist schon nicht mehr pünktlich für meine Nerven jetzt.....los schreib los

    Margit

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  3. 9. Tag!!! Melde dich... vom roten Platz?
    Hermine

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  4. ...10. Tag.Was is'n da los? Schwierigkeiten mit dem world wide web oder hat das Voltaren versagt?
    Joana

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  5. hmmm, langsam fange ich auch an, mir Sorgen zu machen...

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  6. Gruß von Monika, und ich soll ausrichten: Du sollst mal endlich wieder schreiben, sonst gibts einen nassen Lappen um Ohren ;-)

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  7. Werner hat angerufen - Text Anrufbeantworter

    hier Werner Welte aus Russland hohohohahaha also mir gehts guuuut - also wirklich ! ich hab nur kein Internetanschluss - hier gibts weit und breit kein Internet - auch die nächsten drei Tage hahaha wahrscheinlich nicht haha ja war vielleicht bischen doof das reinzuschreiben chchmm räusperräusper
    läuft alles prima - läuft alles ganz easy - geschmeidig ganz "dutsche" Wenn ich wieder Internet hab meld ich mich. TSCHÜHÜS

    :-) Margit (Das mit dem nassen Lappen wird gemacht - gel !!! )

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  8. @Margit:

    1.) Mitten in Moskau gabs kein Internet? Das muss er aber mal erklären ;-)

    2.) Ich schicke Monika mal bei ihm vorbei, wenn er lebend zurückgekommen ist ;-)

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  9. puh...ganz hamburg atmet auf!

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  10. Es gab wirklich weit und breit kein Internet, jedenfalls nicht dort wo ich war ;)

    Und im Moskauer Hotel hat man mich ganz schön abgezockt mit Internetzugang, aber eine Verbindung habe ich trotzdem nicht hinbekommen.

    Ich bin inzwischen in Kiev und dieses Hotel hat(!) ein ganz ausgezeichnetes W-LAN. *freu*
    jetzt kommen die fehlenden Tage auf ein Schlag.

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