Montag, 22. August 2011

9. Tag - immernoch Moskau

Meinen ersten Plan, mit dem Motorrad ein paar interessante Moskauer Punkte abzuklappern habe ich jetzt doch aufgegeben, das wäre doch zu heftig geworden. Also habe ich dafür auf die berühmte Moskauer Metro gesetzt.
Hier in Moskau gibt es keine so schönen Metromünzen wie in St. Petersburg, sondern RFID Chipkarten, die man in verschiedenen Aufladungen kaufen kann. Ich habe mir eine 10er Karte gegönnt. Die 'Drehkreuze' sind auch anders. Sie sind ständig geöffnet, nur wenn man versucht durchzulaufen, ohne vorher die Chipkarte  an die entsprechende Stelle des Drehkreuzes zu halten, dann ballern zwei Metallschranken vor einem hoch.

Ich also in die Metrostation Vladikino an der Linie 9 (Vladikino, hört sich an wie das Kino von Vlad Tepesch), dort 5 Stationen zur  Mendeleevskaja hier Übergang zu Novoslobodskaja an der Linie 5.


Schon wieder Lenin und ich, dieses Mal in der Metrostation Novoslobodskaja
(wer macht das dümmere Gesicht?)

3 Stationen weiter auf  Kiewskaja

Kiewskaja

hier Übergang auf Linie 3. Eine 1 Station fahren zum Park Pobedy ,

Park Pobedy
meine erstes richtiges Ziel, diese Metrostation hat die längste, durchgehende  Rolltreppe der Welt,  so etwa 120m lang und geht auf 85m Tiefe.

Park Pobedy ,  die längste, durchgehende  Rolltreppe der Welt

Oben an der Oberfläche habe ich mir ein kleines Frühstückchen in einem Park gegönnt.

im Hintergrund ist eine der 5 Schwestern zu sehen, das sind Prachtbauten aus der Stalinzeit

Dann die Rolltreppe (fährt 2:40 Minuten) wieder runter, 3 Stationen zurück mit der Linie 3 ein Station weiter zum Ploschtschad Rewoljuzii. Dieser Teil der Metro ist der älteste und wurde 1938 erbaut. Das hatte damals noch richtig Zukunftsdrive. Eine Station weiter und dort Übergang auf Station Ckalovskaja an der Linie 5, dann eine Station zur Komsomolskaja, und diese Station ist wirklich superschön! Doch exakt hier hat mein Akku des Fotoapparats seine Hufe gestreckt, ach ärgerlich. Aber was soll's, denke ich dann fahre ich kurz in mein Hotel und mach auch gleich ein kleines Päuschen. Und so wurde es auch gemacht.

Ich also wieder hin, zur Metrostation Komsomolskaja,

Komsomolskaja


eine Station weiter zum  Prospekt Mira, dort Wechsel auf die Linie 6. 3 Stationen gefahren zur VDNch, das ist irgendeine Abkürzung für 'ganz super spezielles Kosmonautenmuseum. Das ist nämlich mein zweiter Anlaufpunkt heute (abgesehen von den Metrostationen).

Dieses coole Denkmal steht auf dem Dach des Kosmonautenmuseums.
Das Ding ist über 100m hoch und mit Titan beschichtet

Das ist wirklich ein sehr schönes und sehr modern eingerichtetes Museum mit viel Krimskrams, Hauptsache es hat irgendetwas mit Kosmonauten oder russischer Raumfahrt zu tun. Uniformen, Raumanzüge, Fotos aller sowjetischer Raumfahrtshelden, ein 1:1 Modell der Mir, etliche original Triebwerke oder z.B eine original Raumkapsel, die außen vom Wiedereintritt in die Atmosphäre ganz schwarz und verkokelt wurde.

Leckere, russische Kosmonautennahrung
Raumanzug von Mark Shuttleworth, dem Gründer von Ubuntu
Ich treibe an der Mir vorbei
darunter die stark angekohlte Raumkapsel
Raktentriebwerk, made in SSSR

Alle 20 Meter saßen ältere Damen die jeden (und besonders mich) anblökten, dass man hier nicht fotografieren darf...

Bei der Heimfahrt kam ich dann in den Berufsverkehr und es ist wirklich unfassbar was da an Menschenmassen herumgekarrt wird. Eine Zug zu verpassen ist quasi unmöglich, weil alle 90 Sekunden einer fährt. Und wenn die Züge ein bisschen in die Außenbezirke kommen, dann geben die nochmals richtig(!) Gas und heizen dann mit geschätzten 100km/h durch die Tunnels, dann scheppert und rattert aber der Metallkarton (auch Metrowagen genannt).

Morgen kommt der große Selbstversuch, ich fahre zum Roten Platz, dem Herz der Finsternis.

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